Der Kauf einer Immobilie an der Costa del Sol ist nicht nur eine emotionale Entscheidung, sondern auch ein strukturierter Prozess, der sorgfältige Planung und Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten erfordert. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Schritte sowie die damit verbundenen Kosten.


1. Immobiliensuche und Angebot

 

Der erste Schritt besteht darin, eine Immobilie zu finden, die Ihren Vorstellungen und Anforderungen entspricht. An der Costa del Sol gibt es eine breite Auswahl, von modernen Apartments in Málaga bis hin zu luxuriösen Villen in Marbella.

  • Kosten: In dieser Phase fallen in der Regel keine Kosten an, es sei denn, Sie beauftragen einen Immobilienberater, der eine Gebühr (ca. 1–2 % des Kaufpreises) verlangen könnte.

2. Reservierungsvereinbarung

 

Sobald Sie eine Immobilie gefunden haben, unterzeichnen Sie eine Reservierungsvereinbarung (Reserva). Dabei zahlen Sie eine Reservierungsgebühr, die üblicherweise zwischen 3.000 € und 6.000 € liegt.

  • Diese Gebühr sichert Ihnen das Recht, die Immobilie zu kaufen, während sie vom Markt genommen wird.

3. Due Diligence durch einen Anwalt

 

Ein lokaler Anwalt überprüft die rechtliche und finanzielle Situation der Immobilie. Dazu gehören:

  • Überprüfung des Grundbuchs (Registro de la Propiedad).
  • Sicherstellung, dass keine Hypotheken, Schulden oder rechtlichen Konflikte auf der Immobilie lasten.
  • Kosten: Anwälte verlangen in der Regel 1–1,5 % des Kaufpreises.

4. Vorvertrag (Contrato de Arras)

 

Nach Abschluss der Überprüfung wird ein Vorvertrag (Arras) unterzeichnet, bei dem Sie in der Regel 10 % des Kaufpreises als Anzahlung leisten. Dieser Vertrag enthält die Bedingungen des Kaufs, einschließlich Fristen und Preis.


5. Notarielle Beurkundung und Grundbucheintrag

 

Der Kauf wird beim Notar offiziell abgeschlossen. Beide Parteien unterzeichnen die Kaufurkunde (Escritura Pública de Compraventa). Danach wird die Immobilie auf Ihren Namen im Grundbuch eingetragen.

  • Kosten:
    • Notargebühren: 800–1.500 € (abhängig vom Kaufpreis).
    • Grundbuchgebühren: 400–1.000 €.

6. Steuerliche Verpflichtungen

 

Der Kauf einer Immobilie an der Costa del Sol ist mit verschiedenen Steuern verbunden:

  1. Grunderwerbsteuer (ITP):
    • Für gebrauchte Immobilien beträgt sie zwischen 8 % und 10 % des Kaufpreises (abhängig vom Preis).
  2. Mehrwertsteuer (IVA):
    • Bei Neubauten beträgt die Mehrwertsteuer 10 %, zuzüglich einer Stempelsteuer von 1,5 %.

7. Nebenkosten

 

Neben den oben genannten Kosten gibt es weitere Ausgaben:

  • Immobilienmaklerprovision: In Spanien zahlt in der Regel der Verkäufer die Maklergebühren, die bei 5–6 % des Verkaufspreises liegen.
  • Hypothekenkosten (falls erforderlich):
    • Bankgebühren für die Hypothek: 0,5–1 % des Darlehensbetrags.
    • Schätzungsgebühren: 300–500 €.
  • Versicherungen: Eine Gebäudeversicherung ist erforderlich, wenn Sie eine Hypothek aufnehmen (400–800 € jährlich, je nach Immobilie).

Beispielrechnung

 

Kauf einer gebrauchten Immobilie in Estepona für 350.000 €:

  • Grunderwerbsteuer (10 %): 35.000 €.
  • Anwalt: 3.500–5.250 €.
  • Notar: 1.200 €.
  • Grundbuch: 700 €.
  • Reservierungsgebühr: 4.000 €.
  • Gesamtkosten: ca. 44.400–46.150 € (zusätzlich zum Kaufpreis).

Fazit

Der Kaufprozess einer Immobilie an der Costa del Sol ist transparent, aber mit zusätzlichen Kosten verbunden, die Käufer einplanen sollten. Eine gründliche Vorbereitung und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten – wie Anwälten und Maklern – sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen und stressfreien Kauf. Die Costa del Sol bleibt aufgrund ihrer Lebensqualität und des stabilen Immobilienmarkts eine attraktive Wahl für Käufer aus aller Welt.